ANALOG laboratorium
ein theatrales Experiment mit Kunst und Wissenschaft
TEXT für Programm 2 »DRECK. Ist das Kunst oder kann das weg?« | eine Produktion von Theater Mutante | Uraufführung am 17. Juni 2022, Vetterhof im Lustenauer Ried | künstlerische Leitung, Regie: Andreas Jähnert, wissenschaftlicher Autor: Timo Kopf, Ausstattung: Daniel Büchel, Technik: Martin Beck, Ensemble: Barbara Maria Angermaier, Juan Carlos Diaz-Bueno, Dominik Feistmantel, Natalie Fend, Thomas Gerber, Sascha Jähnert, Ina Jaich, Christian Kühne, Anne Mégier, Barbara Maria Neu, Lisa PernerZwölf Künstler:innen aus den Bereichen Literatur, Gesang, Musik, Schauspiel und Tanz widmen sich jenen Themen, die uns die Natur rund um den Vetterhof vorgibt. An besonderen Orten und unterschiedlichen Stationen setzen sie sich in zwei sich abwechselnden Programmen (HUNGER & DRECK) mit Themen auseinander, die unter den Nägeln brennen und die uns schon längst interessieren oder interessieren sollten. Nach den künstlerischen Darbietungen werden Expert:innen aus verschiedenen Feldern ihre Sichtweise der Themen beleuchten, besprechen, vielleicht hin und wieder auf Widerstand stoßen.
BitSh! Bitte treten Sie hinunter!
TEXTMONOLOGE »Ohne Titel (der Auftrag)« und »never waste a crisis« | ein Theaterparcours mit Abstiegsgefährdung von TEMPORA | Uraufführung am 30. März 2022, Semmelweisklinik Wien | Konzept, künstlerische Leitung, Regie: Veronika Glatzner, weitere Texte: Gregor Guth, Ausstattung: Michael Strasser, Kostüm: Nina Samadi, Marie Sturminger, Sounddesign: b.fleischmann, Ensemble: Michaela Bilgeri, Julia Schranz, Birgit Stöger, Daniel WagnerAbstiegsängste kennen Sie? Takthalten im selbstoptimierten Alltag der Mittelklasse erschöpft Sie? Falls Ihnen Konkurrenzdruck, Zukunftsängste und die Sorge, nicht mithalten zu können, bekannt sind, werden Sie sich auf diesem Theaterparcours gut aufgehoben fühlen. Hier tummeln sich (Möchtegern-)Aufsteiger:innen und Abstiegsbesorgte, um ihre Position im gesellschaftlichen Gefüge. In unterschiedlichen Räumen und Etagen der aufgelassenen Semmelweisklinik gelangen die Auftragstexte der beiden Autor:innen über Aufstiegssehnsucht, aber vor allem Abstiegserfahrungen, in einer urbanen Stadtgesellschaft zur Uraufführung. Hinauf und nach unten getreten wird von Publikum und Darsteller:innen also im doppelten Sinne: räumlich und gesellschaftlich. Aber wer tritt hier eigentlich wen und warum?
Visionen der Zukunft | Wizje przyszłości
TEXT »Topographie der Vorstellungskraft | Topografia wyobraźni« | Online-Literaturmagazin Wizje 4/2021 | Erscheinungsdatum am 3. November 2021 | mit Editorials von Kalina Kupczyńska und Carolina Schutti, weitere Texte: Franziska Füchsl, Friederike Gösweiner, Carolina Schutti, Thomas Stangl, Michael Stavarič, Übersetzungen: Eliza Borg, Ewa Mikulska-Frindo, Tomasz Ososiński, Urszula Poprawska, Ryszard Wojnakowski, Sebastian Worożbit, Illustrationen: Bartosz Kolczykiewicz, Rafał Kwiczor, Karolina Lubaszko, Tomek Opaliński, Ola Szczepaniak, Marta Tomiak | im Rahmen von Internationale Literaturdialoge – eine Initiative der Sektion für internationale Kulturangelegenheiten des Außenministeriums in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für LiteraturWas heißt es, über die Zukunft zu schreiben? Antworten suchen sechs österreichische Autor:innen, sechs polnische Übersetzer:innen, sechs polnische Illustrator:innen, die Redaktion des Magazins und nicht zuletzt in unterstützender Funktion das österreichische Kulturforum Warschau mit Kulturattachée und Vizedirektorin Ernestine Baig.
Wenn der Wald von der Stadt erzählt
TEXTMONOLOG »OL« | Uraufführung am 8. Juni 2021, DRAMA|TIK|ER|INNEN|FESTIVAL Graz | Einrichtung & Regie: Sandra Schüddekopf, weitere Texte: Natascha Gangl, Johannes Hoffmann, Christiane Kalss, Anna Morawetz, Dramaturgie: Edith Draxl, Ausstattung & Installation: Verena Geier, Video & Ton: Karl Börner, Ensemble: Naemi Latzer, Kirstin Schwab, Florian TröbingerWas bewegt Menschen in dieser Stadt? Woran leiden sie? Wie kann man ihnen helfen? Fünf Autor:innen haben recherchiert und sich schreibend Geschichten genähert, die von Leiden erzählen, aber auch von Veränderung und Linderung. Der Wald erinnert an Hänsel und Gretel und somit an familiäre Gewalt, an die Einsamkeit, an absurde Begegnungen … aber auch an gute Feen. Er macht Angst und dennoch ist er zugleich ein Ort der Transformation und der Magie. Tauchen Sie mit uns ein in den Wald, folgen Sie dem Wispern und Flüstern und hören Sie auf die Menschen, denen Sie begegnen werden.
über.morgen LINZ
ein Audiowalk in die Zukunft
DRAMATURGIE & ASSISTENZ | eine Produktion von theaternyx* unterstützt von OÖ Kulturquartier und AK Kultur | Uraufführung am 4. April 2019, Linz | Idee & Inszenierung: Claudia Seigmann, Text: Markus Zett und Claudia Seigmann, Sound Design: Abby Lee Tee, Sound Engineering: Christian GC Ghahremanian, mit den Stimmen von Sonja Ablinger, Tanja Brandmayr, Thomas Frank, Katharina Haudum, Christian Higer, Karin Leutgeb, Birgit Schwamberger-Kunst, Martina Spitzer, Lukas Weiss und Claudia SeigmannGemeinsam durch eine Zukunft von Linz flanieren: Im neuen Stadtspiel von theaternyx* begeben sich die Besucher:innen auf eine mutmachende Reise. Via Kopfhörer von einer weiblichen Stimme geleitet, hören und sehen sie den urbanen Raum, wie sie ihn noch nicht erlebt haben. Linz im Jahr 2050. Im Gehen öffnen sich Möglichkeitsräume für die Gestaltung der kommenden dreißig Jahre. Wie lässt sich ein nachhaltiges und gerechtes Leben in der Stadt vorstellen? Wie wollen wir miteinander leben? Während sich die 25 Besucher:innen als Gruppe durch ein utopisches Linz bewegen, tauchen sie in den Soundtrack der zukünftigen Stadt ein – und sie begegnen Stimmen von Menschen, die von einer Vergangenheit und Gegenwart erzählen, welche die Zeitreisenden noch »Zukunft« nennen.
U.G.A.I.
eine Objekt-Performance an der Schnittstelle von Theater, Sound und Medienkunst
TEXTLICHE ZUSAMMENARBEIT | eine Produktion von Olympionik*innen Productions | Uraufführung am 17. Jänner 2019, WUK Saal | Blind Date Collaboration (Alisa Beck, Marie-Christin Rissinger, Frida Robles, Konstantin Wolf), in Kollaboration mit annulla (Klemens Kohlweis, Anna Lerchbaumer, Andreas Zißler) und Fabian Lanzmaier, in Zusammenarbeit mit Bernd Backmund, Günther Friesinger, Monika Mokre, Leon Okoth, David Palme, Gustavo Petek, Sophie Resch, Etelka Shenkiházy, Ludwig Technique, Ilona Toller»Manchmal trifft Kunst punktgenau ins Schwarze. Aktuell ist das bei einer Performance im Wiener Werkstätten- und Kulturhaus (Wuk) der Fall, in der die Jahreshauptversammlung einer (fiktiven) Gewerkschaft „Union of Global Artificial Intelligence (U.G.A.I.)“ abgehalten wird. Es geht um die Arbeit „intelligenter“ Maschinen und ihre Koexistenz mit dem Menschen – just während in den Nachrichten Berichte mit Schlagzeilen wie „Roboter-Hotel schmeißt Roboter raus“ (Spiegel online) Furore machen.«
Helmut Ploebst, DER STANDARD
Try to be Lulu
von Nurkan Erpulat & Claudia Tondl nach Frank Wedekind
TEXT | eine Produktion von WERK X | Premiere Teil 1 am 6. Dezember 2018 | Mit Claudia Tondl, Nurkan Erpulat und Karl BarattaFrank Wedekinds „Monstretragödie“ „Lulu“ ist längst zum Mythos geworden, der stets aufgegriffen wird, wenn das Bürgertum wieder einmal gegen die Scheinheiligkeit des Bürgertums in Stellung gebracht werden soll. Tatsächlich entstand das Werk in Opposition gegen die moralische Enge des wilhelminischen Deutschland und galt als Plädoyer für Emanzipation und (nicht nur sexuelle) Freiheit. In Zeiten, in denen erneut die Spießigkeit patriarchaler Dominanz angerufen wird, nehmen wir einen erneuten Anlauf, die bürgerliche Moral herauszufordern. Regisseur Nurkan Erpulat wählt für seine Bearbeitung jedoch einen anderen, ungewöhnlichen Zugang. Lust und Begehren werden nicht erfahren sondern verhandelt, latent voyeuristische Erwartungen damit enttäuscht: Anstelle der Kindsfrau Lulu und ihrer Liebhaber tauscht sich die Darstellerin der Lulu ausgerechnet mit einem Dramaturgen über den Mythos Lulu, über die damit verbundenen oder imaginierten Abgründe und die emanzipatorische Kraft der Figur gegen patriarchale Verhältnisse aus.
ENTER PARADISE
ein performativer City-Walk
DRAMATURGISCHE BEGLEITUNG | eine Produktion von WUK performing arts | Uraufführung am 5. Juni 2018, Wien Alsergrund | Künstlerische Leitung: Johanna Jonasch, Künstlerische Mitarbeit: Regina Picker, Oliver Schrader, Katharina Weinhuber | InsideOut performing arts club: Alina Avscharova, Alexander Bauer, Sarah Brait, Judith Crow, Lisa Ertl, Lea Goeser, Katharina Halter, Mareike Heitmann, Franziska Köberl, Radostina Kostadinova, Una Matanovic, Janine Muckermann, Ulli PilwaxAn der Schnittstelle zwischen theatralen Darstellungsformen, bildender Kunst, Partizipation und Installation entwickeln die Teilnehmer:innen des InsideOut WUK performing arts clubs einen performativen Stadtrundgang. Der Stadtraum wird zum Kunstraum. Die Bewegungen von einem Ort zum anderen, das Stehenbleiben und Schauen geben das Tempo vor. Dabei erschaffen sie ein Spektrum unterschiedlicher Perspektiven auf den Paradies-Begriff.
HABENICHTSE!
oder: Die bessere Welt des Tauschens, Teilens, Nicht-Besitzens
TEXTMONOLOG »Nachbar*innen« | ein installatives Stationentheater zur Sharing Economy von TEMPORA | Uraufführung am 5. April 2018, Fasanviertel Wien | Konzept und künstlerische Leitung: Veronika Glatzner, weitere Textmonologe: David Frühauf, Volker Schmidt, Magdalena Schrefel, Grischka Voss, Regie: Steffen Jäger, Dramaturgie: Mona Schwitzer, Ausstattung: Nanna Neudeck, Christoph Fischer, Produktionsleitung: Stefanie Frauwallner, Assistenz: Olivia Poppe, Ulrich Fries, Presse: Susanne Fernandes Silva, Ensemble: Veronika Glatzner, Martin Hemmer, Jaschka Lämmert, Julia Schranz, Grischka Voss»Helles, warmes Lokal im nahezu kuscheligen Retroambiente. Es gibt heißen Tee, selbstgebastelte Lieder über den neu gewonnenen Gemeinsinn und eine beherzte, dauerglückliche Grätzeltrefforganisatorin (großartig: Julia Schranz), die uns die Qualitäten des Grätzel-Wir-Gefühls mit den bestmöglichen Argumenten und dem größtmöglichen Körpereinsatz zu vermitteln ansetzt. […] Denn „Sharing“ – Schranz formt ihren Körper zu einer überdimensionalen Schere – ist „Caring“. […] HABENICHTSE! ist ein unerbittlicher, kluger, böser, lustiger und eigentlich unheimlich grauslicher Abend über falsch verstandene Gemeinschaften und den Verlust des Teilens und Gebens in einer durchökonomisierten „Weil-wir-es-wert-sind-Welt“.«
Angela Heide, Tanzschrift
SEESTADT-SAGA
die erste begehbare Social-Media-Serie
WRITERS ROOM mit Bernhard Studlar, Lorenz Langegger, Tomas Schweigen, Muhammet Ali Baş, Marc Carnal, Miroslava Svolikova, Vera von Gunten, Sebastian Schindegger, Nicola von Leffern, Ivna Žic | eine Produktion von Schauspielhaus Wien gefördert von SHIFT in Zusammenarbeit mit Bewohner:innen und lokalen Initiativen der Seestadt Aspern | Sendestart am 19. Oktober 2017, Social Media-Kanäle und Seestadt Aspern | Storylining und Scripting: Tomas Schweigen, Bernhard Studlar, Lorenz Langenegger, Regie: Tomas Schweigen, Klara Rabl, Ivna Žic, Produktionsleitung: Klara Rabl, Assistenz: Carla Gabriel, Kira Koplin, Nina Metzger, Alexander Tilling, Video: Patrick Wally, Nicola von Leffern, Musik: Jacob Suske, Set Design: Stephan Weber, Moritz Marx, Arne Leibnitz, Set Consultants: Stephan Weber, Grafik: Giovanna Bolliger, Social Media Beratung: smoonr, Öffentlichkeitsarbeit: Hubert Weinheimer, Ensemble: Oktay Günes, Jesse Inman, Antonia Jung, Jaschka Lämmert, Nicola von Leffern, Arvin Lehner, Maximilian Reichert, Sebastian Schindegger, Sophie Slabschi, Philipp Stögmüller, Vera von Gunten, Doina Weber, Anton Widauer»Insgesamt arbeiten etwa 40 Personen am Projekt, wobei elf davon im Writers Room täglich zwischen 10 Uhr und 12 Uhr den jeweils nächsten Tag vorausplanen. Das Back-End der „Seestadt-Saga“ ist im Büro von Schweigen zuhause. Da hängt, von der Decke bis zum Boden, ein detaillierter Zeitplan an der Wand. Wer postet was wann? Wer kann wann was wissen? Fährt zu dieser Uhrzeit überhaupt schon eine U-Bahn? […] Acht Hauptfiguren und mehrere Nebenfiguren (die leibliche Mutter von Kathi tritt ausschließlich online in Erscheinung) müssen koordiniert werden. Das komplexe Unterfangen der Planung von Scripted-Reality in Echt-Zeit mit kohärenten Live-Events geschieht im Kollektiv. Die Beziehungen zwischen Figur und Writer variieren.«
Theresa Luise Gindlstrasser, nachtkritik
DREIHUNDERTFÜNFUNDSECHZIG+
TEXTFASSUNG mit Claudia Seigmann | eine Produktion von theaternyx*, Theater foXXfire!, Wien Modern und Dschungel Wien in Kooperation mit dem Theaterfestival SCHÄXPIR | Uraufführung am 25. Juni 2017, Landestheater Linz | Regie: Claudia Seigmann, Regieassistenz: Carmen Jelovcan, Ausstattung: Georg Lindorfer, Antje Eisterhuber, Musik: Bernhard Fleischmann, Schreibende: Hayam und Sadek al Alwani, Katrin Edtmayr, Hannah Ernst, Lena Hödl, Anna Kassmannhuber, Yuria Knoll, Sophia Moustakakis, Apollo Pamperl, Clara Porak, Franziska Ruspeckhofer, Iris Schimpelsberger, Kim Wallgram, nach einer Idee von Corinne Eckenstein, Ensemble: Cristina Maria Ablinger, Wolfgang Fahrner, Daniela Graf, Sarah Scherer und Lino Eckenstein, Florian Haneder, Anna Kassmannhuber, Lorenz Manzenreiter, Atsut Moya Calle, Viktoria Rauchenberger, Christine Tielkes, Hanna Wirleitner, Juri Zanger nominiert für den STELLA17 Herausragende Produktion für Jugendliche»Gefühle, Momentaufnahmen, Befindlichkeiten, Assoziationen zu Ereignissen, Perspektiven, am deutlichsten aber: Grausamkeiten. […] Niemand weiß, wie’s weitergeht. Das ist Konsens. Und die Frage, wieso immer mehr und mehr passiert. Dazwischen Freizeitalltag am Übergang von der Schule ins Studium. Als kleines Gegengewicht auch Freudvolles. Nur subjektiv Bedeutendes neben Weltveränderndem. Mehr ist es nicht und mehr braucht es nicht, um die Fassungslosigkeit zu erzeugen, die Jugendliche beim Umgang mit diesen Ereignissen ergreifen muss. […] Es braucht nicht viel mehr als überzeugende PerformerInnen, simple Gestaltung und Gleichmäßigkeit, um seine Stärke sichtbar zu machen: Wahrhaftigkeit. […] Gut getroffen wird die Lebensart Jugendlicher. Und schön temperiert und portioniert ist der Text. Betroffen verlässt man das Theater.«
Timon Mikocki, junge kritik
IMMERSION. Wir verschwinden
TEXT mit aktionstheater ensemble und Martin Gruber | eine Produktion von aktionstheater ensemble und ARGEkultur Salzburg in Kooperation mit WERK X & Spielboden Dornbirn | Uraufführung am 10. November 2016, ARGEkultur Salzburg | Regie: Martin Gruber, Dramaturgie: Martin Ojster, Everestdownload: Eugen Fulterer, Musik: Kristian Musser, Sonja Romei, Bühne: Sebastian Spielvogel, Regieassistenz: Robin Sarah Ströhle, Ensemble: Michaela Bilgeri, Martin Hemmer, Andreas Jähnert, Kristian Musser, Sonja Romei»Wir können ziemlich gestörte Typen bei einem ungemein temperamentvollen und ur-witzigen Danse macabre beobachten, zielstrebig hinaus aus der realen Welt. Das passiert beileibe nicht schleichend, sondern wortstark, gestenreich und mit Musik. […] Vertraute Formulierungen, banaler Alltags-Sprech wird zur hochmusikalisch und genau synchronisierten Textfläche, aufgebrochen durch ironische Popsongs […] All das hat ansehnlichen Humorwert, man kann es als grenzgenial einstufen.«
Reinhard Kriechbaum, nachtkritik
QUARTIER 2030 – die Stadt sind wir
SCHREIBWERKSTATT | eine Produktion von DSCHUNGEL Wien und Theater foXXfire! | Uraufführung am 23. September 2016, MuseumsQuartier Wien | Konzept: Corinne Eckenstein, Claudia Seigmann, Regie: Claudia Seigmann, Ausstattung: Devi Saha, Produktion: Alexandra Hutter, Assistenz: Matthias Kreinz, Annamária Waliczky, Ensemble: Mona Abdel Baky, Bagher Ahmadi, Zulla Ahmetovic, Cecilia Kukua Boagyam, Claudia Carus, Adil Major Embaby, Emil Felhofer, Gat Goodovitch, Ljubica Jakšić, Cat Jimenez, Britt Kamper, Amin Khawary, Yuria Knoll, Ayla Mandoj, Jules Mekontchou, Yigitcan Toker, Caroline Weber»Die Welt im Jahre 2030 ist eine grünere. […] Der Performance-Parcours behauptet die Gegenwärtigkeit einer planeten- und menschenfreundlichen Utopie. Das Publikum wird in Gruppen von Station zu Station geleitet, insgesamt sechzehn Performer sorgen vor der Kulisse des Museumsquartiers Wien für die Darstellung dieser Vision einer besseren Zukunft. So gibt es eine Brücke der Wünsche, an der die Wünsche wirklich wirklich werden, eine Terrasse, von der herab auf sich fröhlich drehende Menschen geblickt werden kann und einen Flur, an dem Gedanken über das bedingungslose Grundeinkommen gebracht werden. Regisseurin Claudia Seigmann zeichnet eine funktionierende Gesellschaft der Zukunft und verzichtet dabei auf dystopisch, totalitäre Verweise. So tritt die grundlegende Frage umso klarer zu Tage: „Wie wollen wir leben?“«
Theresa Luise Gindlstrasser, Wiener Zeitung
Das Leuchten der Stille
Bachs Weihnachtsoratorium für Kinder, Jugendliche und Familien
SZENEN | eine Produktion gefördert aus Mitteln des Innovationstopfes der Diözese Graz-Seckau | Uraufführung am 28. November 2015, Orpheum Graz | Regie: Sandra Schüddekopf, Musikalische Leitung: Matthias Unterkofler, weitere Szenen: Christiane Kalss, Fiston Mwanza Mujila, Bühnenbildidee: Andrea Fischer, Ensemble: Grazer Kapellknaben, Capella CalliopeEine Gruppe von Kindern und Jugendlichen macht sich hoffnungsfroh auf den Weg. Sie waren auf Herbergssuche. Mitten in der Nacht sind sie angekommen, an einem Ort, wo sie bleiben können. Aus dieser szenischen Grundsituation heraus erzählen und spielen sie zwischen Arien und Chören aus dem Weihnachtsoratorium Geschichten der Herbergssuche: Auf ihrer Reise haben sie erfahren, welche Überraschungen und Herausforderungen es zu meistern gilt und wie wichtig es ist, sich auf seine Freunde verlassen zu können. Anhand der Grundsituation eines Schlafsaales werden religiöse Motive mit der heutigen Welt der Kinder verbunden.
Riot Dancer
TEXT mit aktionstheater ensemble und Wolfgang Mörth | eine Produktion von aktionstheater ensemble und Bregenzer Frühling | Uraufführung am 8. Mai 2015, Festspielhaus Bregenz | Regie: Martin Gruber, Dramaturgie: Martin Ojster, Musik: Florian Kmet, Bernhard Breuer, Jakob Schneidewind, Hubert Wild, Ausstattung: Valerie Lutz, Regieassistenz: Annina Weiss, Ensemble: Susanne Brandt, Michaela Bilgeri, Andreas Jähnert, Isabella Jeschke, Alexander Meile, Christian Rajchl, Kirstin Schwab, Hubert Wild»[…] was das Jetzt denn eigentlich sei, dieser kleine, leere Platz zwischen jenem Stapel Zeitungen, die noch nicht gelesen sind und jenem, auf dem sich jene Exemplare türmen, die schon zu lesen begonnen wurden, ist eine unglaublich bildhafte Metapher. In ihr wird nicht nur versucht, die Zeit als Phänomen an sich zu erklären, sondern damit wird das Eingebundensein des Menschen in Zwänge versinnbildlicht, denen er nicht entkommen kann. […] Ein Abend, der mitten ins Herz unserer disparaten Lebenserfahrungen sticht. Ein Abend, der den Lebensnerv unserer Gesellschaft blank legt. Wer nun in die Klapsmühle gehört und wer sich außerhalb davon bewegen darf, das ist eine Frage, die das Publikum für sich selbst beantworten muss. Ganz so, wie im richtigen Leben.«
Michaela Preiner, European Cultural News
Pension Europa
TEXT mit aktionstheater ensemble | eine Produktion von aktionstheater ensemble und Bregenzer Frühling in Kooperation mit WERK X | Uraufführung am 16. Mai 2014, Festspielhaus Bregenz | Regie: Martin Gruber, Dramaturgie: Martin Ojster, Musik: Peter Herbert, Aisha Eisa, Video: Felix Dietlinger, Bewegungstechnisches Coaching / Körperarbeit: Sigrid Reisenberger, Regieassistenz: Annina Weiss, Ensemble: Michaela Bilgeri, Susanne Brandt, Aisha Eisa, Alev Irmak, Isabella Jeschke, Kirstin Schwab nominiert für den NESTROY Beste Off-Produktion 2015»Gruber zieht zwischen die Bretter, die die Welt bedeuten, gleich mehrere doppelte Böden ein und lässt seine Figuren über viele kleine Geschichten eine große erzählen. Dabei wird spürbar, dass die Grenzen, auch zwischen Europa und dem Rest der Welt, verschwimmen. […] Sätze wie „Diese Grenze habe ich nur auswendig gelernt, die gibt es in keiner Landkarte“ fallen schließlich zusammen mit einer der ersten Aussagen des Stücks, wonach der Wind die Grenze des Regens verwischt. Und Wind gibt es immer. Das merkt auch das Publikum spätestens, wenn minimalistischer Bühnenregen fällt und sich dahinter der Eiserne Vorhang hebt. Ein Bild der Entgrenzung in zweifacher Hinsicht […] Denn hinter dem Eisernen Vorhang sind die leeren Zuschauerränge des Festspielhauses zu sehen – und damit ist klar: Wir sind nicht außen vor, wir sind mittendrin. Ein großartiger Abend mit einem äußerst präzisen und authentischen Ensemble.«
Angelika Drnek, NEUE Vorarlberger Tageszeitung
Stadt der Hunde
eine Hundeoper
LIBRETTOADAPTION Wien | eine Produktion von theater ångstrøm in Kooperation mit Hundsturm | Österreichische Erstaufführung am 10. Dezember 2013, Volkstheater Wien | Libretto: Tina Müller, Komposition: Sinem Altan, Regie: Dora Schneider, Musikalische Leitung: Bernhard Höchtel, Ausstattung: Ilona Glöckel, Ensemble: Ines Honsel, Thomas Richter, Florian StohrAusgesetzt, vertrieben, abgehauen. Drei Hunde durchstreifen die nächtliche Großstadt. Ein Ort voller Gerüche, Geräusche und Gelegenheiten. Aber auch eine kalte Betonwüste, in der das Gesetz der Straße regiert. In der preisgekrönten Berliner Hundeoper (Uraufführung 2009 an der Neuköllner Oper) zeigt sich die Großstadt aus der Perspektive ihrer Randfiguren, der Heimatlosen und Ausgestoßenen. Als Musiktheater für Jugendliche und Erwachsene verdichtet sie Songs, polyrhythmische Ensembles und Rap-Rezitative zu einer einzigartigen Schauspielmusik, die mit Witz und Leichtigkeit eine Brücke zwischen Oper, Kunstlied und Pop schlägt.
Werktagsrevolution
TEXT | eine Produktion von aktionstheater ensemble und Bregenzer Frühling | Uraufführung am 12. April 2013, Festspielhaus Bregenz | Konzept und Regie: Martin Gruber, Dramaturgie: Martin Ojster, Ausstattung: Valerie Lutz, Musik: Morbidelli Brothers (Andreas Dauböck, Werner K., Michael Punzengruber, Günther Woess, Herbert Zgubic), Video: Felix Dietlinger, Regieassistenz: Annina Weiss, Technik: Florentina Kubizek, Ensemble: Aaron Arens, Babett Arens, Susanne Brandt, Michaela Bilgeri, Wolfgang Lesky, Philipp Stix, Morbidelli Brothers»Die Aktionen und vor allem auch die Texte (im Allgemeinen sind es keine Dialoge, die Claudia Tondl da im Zuge der Proben fertiggeschrieben hat) brauchen Raum, füllen auch eine riesige Fläche aus und bewirken dennoch, dass der Zuschauer immer wieder einzelne Figuren fokussiert. […] Ein Vor und Zurück ist das, ein Tänzeln und Kreisen, ein feinfühliges Überhöhen der Realität. […] Einem so schweren Thema so viel Leichtigkeit zu geben und dabei den Ernst nicht zu vernachlässigen, das sieht man nicht oft. Kein Wunder, dass die Morbidelli Brothers nicht einfach als Begleitband fungieren, sondern entsprechenden Anteil daran haben, dass hier ein filigranes und wirkungsvolles Musik-Sprech-Tanz-Theater entstanden ist.«
Christa Dietrich, VN Vorarlberger Nachrichten
Wir gründen eine Partei
TEXT | eine Produktion von aktionstheater ensemble und Spielboden Dornbirn | Uraufführung am 6. Dezember 2012, Spielboden Dornbirn | Regie: Martin Gruber, Dramaturgie: Martin Ojster, Installation: Felix Dietlinger, Musik: Jean Philipp Oliver Viol, Regieassistenz: Theresa Thomasberger, Technik: Florentina Kubizek, Ensemble: Susanne Brandt, Isabella Jeschke, Christian Rajchl, Roswitha Soukup, Jean Philipp Oliver Viol, Thomas Weilharter»Ja, diese Partei, sie feiert die Wiedergeburt der Demokratie im Geiste des Frühstücksfernsehens und der Selbstfindungs-Workshops […] nur blöd, dass einem da immer wieder die eigenen Befindlichkeiten in die Quere kommen! „Montags überziehe ich mein Bett. In geraden Kalenderwochen mit karierter Bettwäsche und dem dazu passenden weißen Spannleintuch, in ungeraden Wochen mit gestreifter Bettwäsche und dem dazu passenden schwarzen Spannleintuch.“ In enger Zusammenarbeit mit dem aktionstheater ensemble hat die junge österreichische Dramatikerin Claudia Tondl einen Text verfasst, der die in der Politlandschaft grassierende Inhaltsleere, Scheinheiligkeit und Phrasendrescherei so wunderbar spiegelt und persifliert, dass man sich manche Sätze der fünf Möchtegern-ParteigängerInnen trotz ihrer haarsträubenden Unsinnigkeit wie Mantras vorsagen möchte.«
Annette Raschner, KULTUR
schön schlafen
TEXT und DRAMATURGIE | eine Kooperation von Kernzone100 und w@lz Wiener LernZentrum | Uraufführung am 3. November 2011, w@lz Wiener LernZentrum | Regie: Frauke Steiner, Assistenz: Bernadette Strobel, Sophie Schmeiser, Ensemble: Patrik Deniz Altzinger, Hannah Bischof, Adrian Echerer, Bernadette Flucher, Philipp Freund, Aron Karner, Naemi Latzer, Franziska Reisner, Karoline Ringhofer, Judith Klara Thaler, Helmut Ullrich, Wolfgang Zehetbauer, Bernadette ZimmermannWer bin ich? Wer bin ich über Klischees und Zuschreibungen hinaus? Ich bin mein Körper, mein Körper, der nie so ist, wie ich ihn haben will. Das Stück ist ein mosaikhafter Ausbruchsversuch aus den Grenzen unseres Alltags und ein traumhafter Kurztrip entlang der Möglichkeiten, die in uns stecken, wenn wir uns trauen, sie zu leben.